Das Karpaltunnelsyndrom ist ein häufiges, aber auch häufig verkanntes Krankheitsbild.10% der Erwachsenen (in der Mehrzahl die Frauen) haben Symptome des Karpaltunnelsyndromes. Schmerzen und Missempfindungen bzw. ein Taubheitsgefühl in der Hohlhand und auf der Beugeseite des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers sowie der speichenseitigen Hälfte des Ringfingers entwickeln sich beim Karpaltunnelsyndrom über einen längeren Zeitraum hinweg. Anfällig für das Karpaltunnelsyndrom sind insbesondere manuell arbeitende Menschen und Sportler.
Behandlung
Die konservative Therapie des Karpaltunnelsyndromes bringt selten dauerhaften Erfolgt. Die konservative Behandlung wird in der Schwangerschaft bevorzugt und empfiehlt sich im Anfangsstadium, bei geringen Beschwerden und fehlenden Veränderungen der elektrischen Nervenleitung. In diesen Fällen kann eine Schienenbehandlung mit leichter Streckung des Handgelenkes, überwiegend als Nachtschiene, Linderung bringen. Manchmal werden auch Vitamin-B-Präparate verordnet. Bei einer chronischen Beugesehnenscheidenentzündung kann ein Antiphlogistikum eingesetzt werden. Eine lokale Kortisioninjektion an den Nerven ist kritisch zu betrachten, da der Nerv dabei verletzt werden kann. Darüber hinaus wird manuell tätigen empfohlen, die Hand zu schonen.
Bei eindeutigen Befund, mehrmonatigem und erheblichen Beschwerden sowie erfolgloser konservativer Behandlung des Karpaltunnelsyndromes sollte operiert werden. Die Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Das Prinzip der Operation des Karpaltunnelsyndromes ist die Dekompression des Nerves, also die Beseitigung der Einengung. Das den Nerv bedeckende, derbe Band (Retinaculum flexorum), das Dach des Karpaltunnels wird durchtrennt. Meistens wird des offenen, minimal invasive operative Verfahren mit einem Schnitt von zwei bis drei Zentimetern durchgeführt. Dieses Vorgehen bietet eine optimale Übersicht und erlaubt weitere Maßnahmen, beispielsweise die Entfernung von chronisch verdickten Sehnengleitgewebe. Andere Ursachen des Karpaltunnelsyndromes, zum Beispiel ein Handgelenkganglion, können ebenfalls beseitigt werden.