Allgemein
Brüche im Unterarmbereich sind häufig. Zu unterscheiden ist zwischen einem isolierten Bruch der Speiche (Speichenbruch = Radiusfraktur – häufigster Bruch überhaupt), der Elle (Ulnafraktur – selten) und einem kompletten Unterarmbruch, bei dem beide Unterarmknochen tangiert sind (nicht ganz so häufig wie die Radiusfraktur).Zu den Brüchen am Oberarm zählen zählen der Oberarmkopfbruch (Humeruskopffraktur), der seltenere Oberarmschaftbruch (Humerusschaftfraktur) und der Bruch im unteren Teil des Oberarmes.
Im Bereich des Ellenbogens kann es zu einem Ellenbogenbruch, Ellenbogenschleimbeutelentzündung, Luxationen (Ausrenkungen des Ellenbogengelenkes) und der Chassaignac Lähmung (Radiusköpfchensubluxation) kommen. Das Herausrutschen des Radiusköpfchens aus dem Ringband kommt bei Kindern häufig vor – z.B. wenn ein Erwachsener plötzlich den gestreckten Arm des Kindes hochreißt um es beim Stolpern zu halten. Der Radiuskopf ist allerdings auch leicht wieder einzurenken.
Sehnenrisse
Allgemein
Anders als beim Riß der langen Bizepssehne ist der Riß der körperfernen (distalen Bizepssehne) funktional sehr störend. Bis zu 60% der Beugekraft bei der Unterarmbeugung können durch den Verlust der körperfernen Bizepssehne verloren gehen.
Behandlung
Der erhebliche Kraftverlust macht in den meisten Fällen eine operative Behandlung erforderlich. Diese kann mit minimal invasiven Operationstechniken gut versorgt werden.
Sulcus ulnaris Syndrom
Allgemein
Der Ellenbogennerv (N. ulnaris) verläuft an der Innenseite des Ellenbogens geschützt in einer leichten Vertiefung des Knochens, einer Rinne (Sulcus). Damit er bei Beugung und Streckung des Arms nicht herausrutscht, wird diese Rinne von einem derben, flachen Band bedeckt, dass sich wie ein Segel darüber spannt. Wenn der N. ulnaris dieser Rinne eingeengt und gedrückt wird, kann es zuerst zu leichten, dann stärker werdenden Gefühlsstörungen und auch Schmerzen am Ellenbogen und im Klein- und Ringfinger kommen, nämlich denjenigen Fingern, die von ihm versorgt werden.
Behandlung
Am Anfang, wenn die Beschwerden nur vorübergehend auftreten, sollte man versuchen, beim Arbeiten oder in Ruhe den Ellenbogen nicht über eine längere Zeit gebeugt zu halten. Entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls hilfreich sein. Wenn sich die Beschwerden aber nicht bessern oder gar zunehmen, kann es notwendig werden, den Nerv operativ frei zu legen. Vorher sollte aber ein Neurologe hinzugezogen werden, der misst, wie starkt der N. ulnaris gedrückt oder sogar bereits geschädigt ist.