Die häufigsten Arthrosen an der Hand sind die sog. Rhizarthrose, die Heberden- und Bouchardarthrose.
Die sog. Rhizarthrose ist eine Arthrose des Daumensattelgelenkes.
Die konservative Therapie der Rhizarthrose
Wie bei der Behandlung der Arthrose anderer Gelenke können die bereits eingetretenen strukturellen Veränderungen nicht rückgängig gemacht, sonder höchstensfalls der Verschleißprozeß verlangsamt werden.
Die konservative Therapie der Rhizarthrose zielt vor allem auf die Schmerzlinderung und weniger auf die Behandlung der Kraftlosigkeit und der Bewegungseinschränkung.
Ruhigstellung zur Therapie der Rhizarthrose
Eine Ruhigstellung des Daumensattelgelenkes wird durch diverse Schienen durchgeführt. Gerade im Anfangsstadium der Rhizarthrose kann durch das 4wöchige Tragen in über 70 % der Fälle eine Schmerzlinderung eintreten. Nachteil der Schiene ist, dass diese die Beweglichkeit des Daumens einschränkt und die Akzeptanz daher gering ist.
Wärmeanwendung zur Therapie der Rhizarthrose
Während bei akutem Aufflammen der Schmerzen eine Kälteanwendung angebracht ist, sollte bei chronischen Schmerzzuständen örtlich Wärme angewandt werden. Dies kann sowohl in Form von Schwefel als auch in Form von Kies, Paraffin oder Rapssahmenbädern erfolgen.
Bestrahlung zur Therapie der Rhizarthrose
In 3-4 Dosen wird eine direkte Röntgenbestrahlung des Daumensattelgelenkes vorgenommen. Sie wirkt entzündungshemmend und hat eine Erfolgsrate von 80-90%. Die Strahlenbelastung ist nur gering. Eine andere Form der Strahlenbehandlung stellt die Radiosynoviorthese dar.
Radiosynoviorthese zur Therapie der Rhizarthrose
Hierbei wird eine radioaktive Substanz (186 Rhenium) direkt in das Gelenk gespritzt. Die Substanz bewirkt eine Verödung der Gelenkschleimhaut, was zu einer Schmerzlinderung und Rückgang der Schwellung führt. Die Wirkung tritt z.T. erst 3 Monate nach der Injektion auf und hält durchschnittlich 2 Jahre an. Hiernach kann die Behandlung wiederholt werden. Nachteile der Therapie sind eine mögliche Infektion und die Verklebung der benachbarten Sehnen mit daraus resultierenden Bewegungseinschränkungen.
Einspritzung in das Gelenk zur Therapie der Rhizarthrose
Entzündungshemmend wirkt auch Cortison. Dies kann zusammen mit einem örtlichen Betäubungsmittel direkt in das Daumensatetlgelenk gespritzt werden. Da das Gelenk jedoch sehr klein ist, sollte die Einspritzung unter röntgenologischer Kontrolle erfolgen.
Die Maßnahme kann wiederholt werden. Die Kombination von Einspritzung und 3wöchiger Schienenbehandlung ist besonders erfolgsversprechend. Wie beim Kniegelenksverschleiß kann auch Hyaluronsäure in das Gelenk appliziert werden. Hyaluron ist ein natürlicher Bestandteil des Knorpels und der Gelenkschmiere. Die Hyaluronbehandlung ist auf 4 bis 5 Injektionen ausgelegt.
Operative Therapie der Rhizarthrose
Die operative Behandlung der Daumensattelgelenksarthrose war auf Grund des komplizierten Gelenkaufbaus immer schon problembehaftet und umfasst sehr unterschiedliche Konzepte. Grundsätzlich richtet sich die Operationsmethode nach dem Stadium des Verschleißes.
- Entfernung des großen Vieleckbeines und Ersatz des Gelenkes durch Sehnenumleitung
- Ersatz des Vieleckbeines (Daumensattelgelenkes) durch künstlichen Platzhalter
- Ersatz des Daumensattelgelenkes durch ein künstliches Gelenk
- Versteifung des Daumensattelgelenkes
Heberdenarthrose
Die Heberdenarthrose ist eine idiopathische Arthrose der Fingergelenke (distale Interphalangialgelenke, DIP) mit Bildung von Heberdenknoten. Die Erkrankung ist überwiegend genetisch aber auch hormonell bedingt.
Zur Therapie werden Schmerzmittel (Analgetika), Cortisoninjektionen an das Gelenk, operative Verfahren, insbesondere die Gelenkversteifung, Arthrodese und die Radiosynoviorthese verwendet. Außerdem kommen Krankengymnastik, Ergotherapie, physikalische Therapie, insbesondere Kälteanwendungen und Röntgenreizbestrahlung zum Einsatz.
Bouchard Arthrose
Die Bouchard Arthrose bezeichnet eine arthrotische Veränderung der Fingermittelgelenke (proximale Interphalangialgelenke -PIP), eine genetische Ursache wird diskutiert. Die Bouchard-Arthrose ist seltener als die Heberdenarthrose, die die Fingerendgelenke betrifft. TherapieDie Therapie ist dieselbige wie bei der Heberdenarthrose. Zudem kommt der künstliche Ersatz der Fingergelenke hier vermehrt zum Einsatz (proximale Interphalangialgelenke).