Schnellender Finger

(auch Digitus saltans, Tendovaginitis stenosans)

Allgemein

Der Schnellende Finger ist eine meist schmerzhafte Gleitstörung der Beugesehnen der Hand. Am häufigsten treten die Symptome bei Frauen mittleren Alters auf. Auch Kinder und Kleinkinder können betroffen sein.

Ursachen des schnellenden Fingers

Die Ursachen sind unklar. Es werden mehrere Möglichkeiten erwogen:

  • übermässige mechanische Beanspruchung wie z.B. wiederholtes festes Zugreifen
  • anlagebedingte Vergröberung der Handkonturen mit zunehmendem Alter und damit schnellere
  • Zunahme des Sehnenquerschnitts im Verhältnis zum Ringband
  • Verdickung der Sehnen im Rahmen von traumatischen Erkrankungen oder
  • Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus)

Therapie des schnellenden Fingers

Ziel ist ein schmerzloses Gleiten der Sehne zu ermöglichen und das Schnappphänomen abzustellen. Es stehen konservative und operative Möglichkeiten zur Verfügung.

Als konservative Maßnahmen kommen vorübergehende Schonung (Gipsruhigstellung), entzündungshemmende Medikamente (Antiphlogistika), Cortison als lokale Kühlung in Betracht. Diese Maßnahmen führen jedoch häufig nicht zu dauerhaftem Erfolg, insbesondere wenn bereits das Schnappphänomen deutlich ausgeprägt ist.

Ist eine Operation nötig, wird sie gewöhnlich in Lokalanästhesie ambulant durchgeführt. Hierzu wird nach Betäubung ein ca. 1 bis 1,5 cm langer Schnitt im Verlauf der queren Hohlhand-Beugefalte durchgeführt und unter Schonung der Gefäß-/Nervenstrukturen parallel der entsprechenden Sehne das einengende Ringband mittig durchtrennt und ggf. teilweise entfernt. Anschließend werden die oberflächliche und tiefe Beugesehne aus der OP-Wunde herausgezogen, um die wiederhergestellte Gleitfähigkeit zu überprüfen. Evtl. andere Veränderungen der Sehne werden dadurch zusätzlich ausgeschlossen. Anschließend wird die Haut meist mit einer Naht verschlossen und ein Kompressionsverband angelegt.